Auf Helgoland wurde eine neue Kläranlage in Betrieb genommen. Dazu wurde die Anlage Ende November 2020 mit belebtem Schlamm aus dem Klärwerk Hetlingen des AZV Südholstein an der Unterelbe angeimpft. Das Helgoländer Abwasser wird nun in einer SBR-Anlage gereinigt, die über zwei Becken verfügt. In mehreren Tests während der Planungsphase hatte sich das SBR-Verfahren für die Insel als am besten geeignet erwiesen. Es wird zudem der Besonderheit gerecht, dass auf Helgoland wegen des Tourismus’ im Sommer viel und im Winter nur wenig Abwasser anfällt. Die praktischen Vorbereitungen für den Bau der neuen Kläranlage waren bereits 2016 angelaufen. Für das Projekt galt es zahlreiche Hindernisse zu bewältigen. Dazu zählen logistische Herausforderungen - auf die Insel müssen Baumaterial, Gerätschaften und Mitarbeitende stets per Schiff oder Flugzeug gebracht werden - zudem Wind und Wetter, eine aufwendige Kampfmittelräumung und zuletzt die Corona-Pandemie, wegen der es für Helgoland strenge Einreisebeschränkungen gibt. Nach Inbetriebnahme der Abwasserreinigung wird voraussichtlich noch bis zum kommenden Frühjahr an der Schlammaufbereitung der neuen Kläranlage gearbeitet. Dafür wird das Altgebäude saniert.
Die bisherige Kläranlage konnte den hohen Anforderungen an die Abwasserreinigung zuletzt nicht mehr gerecht werden. Die Durchlaufanlage, bei der die Reinigungsstufen nacheinander in verschiedenen Becken abliefen, wurde regelmäßig von Krebstierchen befallen, die die nützlichen Bakterien aus der biologischen Reinigungsstufe auffraßen. Das führte zu schlechten Ergebnissen, vor allem bei der Stickstoffentfernung.
Der AZV Südholstein hat im Jahr 2014 die Verantwortung für die Abwasserentsorgung auf Helgoland übernommen. Vor Ort arbeitet der Verband dafür mit der Karl Meyer Inselentsorgung GmbH zusammen.
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