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KI analysiert Bodenversiegelung aus Luftbildern

Versiegelte Flächen mittels Künstlicher Intelligenz automatisch auf Luftbildern erkennen, dies ist das Ziel eines aktuellen Projektes der Ruhr-Universität Bochum. Bislang wird die Versiegelung in Nordrhein-Westfalen anhand der Liegenschaftskataster der 53 Katasterbehörden ermittelt. Darin ist festgehalten, welche Flächen wie genutzt werden. Allerdings tauchen nicht alle versiegelten Flächen darin auf, kleinere Gebäude wie Gartenhäuser, für die man keine Baugenehmigung braucht, werden zum Beispiel nicht erfasst. Solche vermeintlich kleinen Abweichungen von der Realität summieren sich auf. Um den Anteil der versiegelten Flächen basierend auf dem Kataster zu bestimmen, gehen Behörden beispielsweise pauschal davon aus, dass Siedlungs- und Verkehrsflächen zu 50 Prozent versiegelt sind. Im Projekt „Erfassung der landesweit versiegelten Fläche und Ermittlung des Indikators Bodenversiegelung für NRW“ entwickeln die Bochumer Forschenden der Abteilung Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften am Geographischen Institut eine präzisere Methode. Das Projekt wird vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen finanziert.

Rund 1000 Arbeitsstunden investierte die Bochumer Gruppe in das Erstellen hochwertiger Trainingsdaten für den Algorithmus. Mittlerweile klassifiziert der Algorithmus etwa 90 Prozent der Flächen korrekt. Entscheidend für diese Quote ist, dass das Modell nicht nur die Informationen jedes einzelnen Bildpixels auswertet, sondern auch den Kontext einbezieht., neben einem Gebäude befindet sich beispielsweise oft eine Straße.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Jan-Philipp Langenkamp
E-Mail: jan-philipp.langenkamp@ruhr-uni-bochum.de

Prof. Dr. Andreas Rienow
E-Mail: andreas.rienow@ruhr-uni-bochum.de

Webcode

20241011_008

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