Einem Team von Forschenden der TU Bergakademie Freiberg ist es gelungen, aus Bergbauschlämmen und -abwässern Eisen und Zink zu gewinnen und die Reste zu einem Baustoff, einem Geopolymer, weiterzuverarbeiten. In einem früheren Bergbaugebiet in Freiberg (Sachsen) sickern eisenhaltige Wässer und Schlamm in einen künstlich angelegten Bach, den „Roten Graben“. Was bisher als Altlast angesehen und aufwendig ausbaggert und deponiert werden muss, wird im neuen Verfahren durch eine Filterpresse gepumpt und entwässert. Aus dem entstehenden Restschlamm gewinnt das Team um Prof. Martin Bertau vom Institut für Technische Chemie der TU Bergakademie Freiberg Eisen und Zink. Dabei sammeln sich die Schadstoffe Arsen, Blei und Cadmium in einem Elektrofilter. Der verbleibende mineralische Rückstand wird in Geopolymerbaustoffe verwandeln, indem er mit gebranntem Ton und Natronlauge versetzt wird. Geopolymere sind Bindemittel, die in ihrer Zusammensetzung natürlichen Mineralien nachempfunden sind. Sie haben Eigenschaften, die Zement gleichkommen oder diesen sogar übertreffen. Die Freiberger Technologie wird im kommenden Jahr im Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 2025 in Osaka präsentiert.
Neben der TU Bergakademie Freiberg mit dem Institut für Technische Chemie, dem Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik und der terra mineralia sind die INTEC Gesellschaft für Injektionstechnik mbH & Co. KG, die SAXONIA Standortentwicklungs- und -Verwaltungsgesellschaft MBH, die G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft MBH und die Befesa Zinc Freiberg GmbH an dem Verbundvorhaben beteiligt.
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