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Biologischer Abbau von Mikroplastik durch „PlasticWorms“

An der Fakultät Bioingenieurwissenschaften der Hochschule Weihenstphan-Triesdorf (HSWT) wird ein biologisches Verfahren entwickelt, bei dem Würmer und Mikroorganismen Mikroplastik in Kläranlagen abbauen können. Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart, Inhaberin der HTA-Forschungsprofessur „Sustainable Bioengineering“ ist es zusammen mit ihrem Team gelungen, durch den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen in einem biologischen Verfahren Mikroplastik abzubauen Die entwickelte Technologie soll nun in einer Kläranlage in der Praxis erprobt und optimiert werden, um sich als Ergänzung zu den bisherigen Reinigungsstufen in Kläranlagen zu etablieren.

Der Abbau von Mikroplastik erfolgt in einem Biorieselbettreaktor, der natürliche Lavasteine aus der Vulkaneifel enthält. Deren poröse Oberfläche bietet einen optimalen Lebensraum für Mikroorganismen und Würmer. Bakterien und Pilze bilden dort einen Biofilm, der als Grundlage für den Abbau des Mikroplastiks dient. Zusätzlich werden Würmer wie Egel oder Fadenwürmer eingesetzt, die in Symbiose mit den Mikroorganismen leben. Die Würmer übernehmen die Vorzerkleinerung der Kunststoffpartikel, während die Mikroorganismen den Kunststoff in seine molekularen Bestandteile zerlegen. Im Labormaßstab konnte bereits gezeigt werden, dass der biologische Abbau von Mikroplastik funktioniert. Der Kooperationspartner ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH aus Bayreuth konstruiert aktuell eine Pilotanlage im industriellen Maßstab von fünf Kubikmetern. Diese soll in der Kläranlage Petershausen (Landkreis Dachau) eingesetzt werden.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert.

Superwurm auf einem Lavastein mit Biofilm unter dem Digitalmikroskop (Bild: Julian Eckert, HSWT)

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20240618_005

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