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Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Stapelfeld wird verschoben

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich dazu entschieden, die geplante Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) in Stapelfeld (Schleswig-Holstein) um zwei Jahre zu verschieben. Timo Poppe, CEO von EEW, erklärt dazu: „Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber die derzeitigen Marktbedingungen und die erheblichen Kostensteigerungen lassen momentan keine andere wirtschaftliche und unternehmerisch verantwortungsvolle Wahl zu.“

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten seien, so Timo Poppe weiter, auf mehrere Faktoren zurückzuführen: „Zum einen entfalten coronabedingte Lieferkettenstörungen und Lieferengpässe nach wie vor ihre Wirkung und führen zu erheblichen Verzögerungen und Kostensteigerungen. Zum anderen bestehen seit Beginn der Ukrainekrise allgemein Verknappungen in den Märkten, was die Materialkosten zusätzlich in die Höhe treibt.“ Die Investitionskosten seien daher um bis zu 50 Prozent gestiegen, während die zu erwartenden Erlöse aus dem Klärschlammmarkt drastisch eingebrochen seien. „Die Projektunterbrechung werden wir intensiv dafür nutzen, unsere Ausgangsposition sowohl auf der Investitions- als auch auf der Marktseite zu verbessern und eine für die EEW-Gruppe wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden. Unser Ziel ist und bleibt, für die Klärschlammerzeuger in Schleswig-Holstein einen umwelt- und ressourcenschonenden Verwertungsweg eröffnen zu können“, bekräftigt Poppe. Gleichzeitig appelliert er insbesondere an die Kläranlagenbetreiber, für Klarheit im Markt zu sorgen. Viele Klärschlammerzeuger setzten weiter auf die landwirtschaftliche Verwertung und vergessen, dass sich dieser Entsorgungspfad bis 2029 schließt. Ursprünglich hätte die KVA Stapelfeld bereits 2022 in Betrieb gehen sollen.

Baustelle in Stapelfeld: Blick auf Bunker (l.), Kesselhaus (mitte) und Klärschlammsilos (vorn) am 18. Juli 2024 (Foto: EEW 2024)

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