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Auenrenaturierungen: Erfolge standardisiert bewerten

Bislang werden die Auswirkungen von Renaturierungsmaßnahmen in Auen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden überprüft. Ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat nun ein einfach anwendbares, standardisiertes Verfahren zur biozönotischen Erfolgskontrolle von Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern und in Auen entwickelt. Dabei wird untersucht, ob typische Pflanzenarten, Vögel, Amphibien, Laufkäfer sowie Muscheln und Schnecken in den renaturierten Gewässer- und Auenabschnitten vorhanden sind und von der Renaturierung profitiert haben. Gleichzeitig wird geprüft, ob typische Lebensräume wie Kiesbänke, Auengewässer und Auwald wiederhergestellt wurden. Durch dieses einheitliche Vorgehen sollen die Ergebnisse von Erfolgskontrollen in Zukunft besser vergleichbar sein. „Zusammenhängende naturnahe Flusslandschaften sind unverzichtbar für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Mit dem vorliegenden Bewertungsverfahren kann nun standardisiert erfasst und beurteilt werden, inwieweit typische Pflanzen und Tierarten nach Renaturierungsmaßnahmen zurückgekehrt sind. Das wird uns auch im Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ und perspektivisch im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz weiterhelfen“, sagt BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm.

Aus bundesweiten Ergebnissen der Forschenden der Universität Duisburg-Essen ist bekannt, dass die Artenzusammensetzung der verschiedenen Tiergruppen sowie die Ufer- und Auenvegetation besonders sensibel und rasch auf Renaturierungsmaßnahmen reagieren und somit gute Zeiger für naturnahe Verhältnisse sind. Das Verfahren zur biozönotischen Erfolgskontrolle wird daher allen Behörden, Planenden und wissenschaftlichen Einrichtungen empfohlen, die Gewässer- und Auenrenaturierungsmaßnahmen umsetzen und Erfolge ihrer Maßnahmen überprüfen möchten. Insbesondere bei Maßnahmen an Bundeswasserstraßen im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ einschließlich seines „Förderprogramms Auen“, aber auch an anderen Flüssen, wo in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele ökologischen Verbesserungen zu erwarten sind, sollten einheitliche Erfolgskontrollen durchgeführt werden.

Um das Verfahren zur biozönotischen Erfolgskontrolle weiter zu testen und zu entwickeln und um es einem möglichst großen Anwenderkreis zugänglich zu machen, führen die Forschenden unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen von 2023 bis 2027 einen sogenannten Praxistest durch und entwickeln ein Online-Tool zur Dateneingabe. Interessierte Institutionen können sich gerne an diesem Praxistest beteiligen und zum Beispiel Monitoring-Daten von Renaturierungsprojekten zur Verfügung stellen.

Webcode

20231208_002

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