Bundesregierung: Zustand der Oder weiter besorgniserregend
Der Zustand der Oder bleibt nach dem großen Fischsterben im Sommer 2022 ernst. Zwar habe es auf deutscher Seite des Flusses kein neues massenhaftes Verenden von Fischen gegeben, berichtete die Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesumweltministerium (BMUV), Bettina Hoffmann, im Mai im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Doch dass das Gewässer bereits seit Wochen wieder deutlich erhöhte Werte der elektrischen Leitfähigkeit aufweise, sei „besorgniserregend”. An der automatischen Messstation des Landes Brandenburg in Frankfurt/Oder lägen die Messwerte konstant deutlich über dem polnischen Grenzwert von 850 µS/cm. Dies sei ein Indiz für einen erhöhten Salzgehalt des Wassers. Ein stark gestiegener Salzgehalt war Experten zufolge im vergangenen August mitverantwortlich für die massive Vermehrung der für Fische giftigen Brackwasseralge. Auf 500 Kilometer Länge verendeten in einem bislang nicht beobachtetem Ausmaß Fische, Muscheln, Krebse und Schnecken.
Sorge bereite der Bundesregierung aktuell aufgetretene Algenblüten und Fischsterben in zwei Stauseen entlang der Oder nahe der polnischen Stadt Breslau. Das zeige, dass es nicht besonders hohe Temperatur- und Salzgehaltwerte brauche, um eine Algenblüte auszulösen, betonte Hoffmann. Um mehr über Bedingungen und Wirkmechanismen der Algengifte zu erfahren und ein Frühwarnsystem aufzubauen, unterstütze das BMUV deshalb bereits mit rund 4,8 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren ein Sonderuntersuchungsprogramm.
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