Currenta-Chempark in Leverkusen: Sondermüllverbrennungsanlage steht weiterhin still
Das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen wird eine Wiederinbetriebnahme der Sondermüllverbrennungsanlage auf dem Gelände des Currenta-Chemparks in Leverkusen erst nach Abschluss der laufenden Untersuchungen und der Bewertung der derzeit erstellten Gutachten unterstützen. „Voraussetzung einer möglichen Wiederinbetriebnahme ist neben der Ursachenklärung der Nachweis eines stabilen Sicherheitsmanagements - von der Kontrolle der Anlieferung des Abfalls bis zur Entsorgung der Rückstände inklusive des Abwassermanagements”, betonte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Februar.
Nach der Explosion im Chempark Leverkusen im Juli 2021 haben sich in den vergangenen Monaten weitere Zwischenfälle in Chemieparks ereignet. In Abstimmung mit den Bezirksregierungen als Genehmigungsbehörden plant das Umweltministerium daher Prüfungen von Chemieparks in Nordrhein-Westfalen.
Am 6. Januar 2022 hat die Bezirksregierung Köln in Abstimmung mit dem Umweltministerium eine unangekündigte Umweltinspektion im Entsorgungszentrum der Currenta in Leverkusen-Bürrig durchgeführt. Im Rahmen dieser Inspektion wurde insbesondere auch der Behälter begutachtet, aus dem nach Angaben des Unternehmens über einen Zeitraum von fünf Monaten unbemerkt rund 1,3 Millionen Liter zurückgehaltener Flüssigkeiten entwichen sind. Auch hierzu laufen derzeit noch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
Das Umweltministerium hat die Bezirksregierung gebeten, bis auf Weiteres bei allen Entscheidungen über Anträge auf weitere Einleitungen im Chempark Leverkusen die Zustimmung des Ministeriums einzuholen. Einleitungen von aufgefangenen Ereigniswässern dürfen nur dann erfolgen, wenn diese zuvor im erforderlichen Umfang gereinigt wurden und dann unschädlich für die aquatische Biozönose und das Trinkwasser über die Kläranlage in den Rhein geleitet werden können. Die Wasserversorgungsunternehmen entlang des Rheins sind über jede weitere Einleitung der noch am Standort Leverkusen lagernden Ereignis- und Reinigungswässer über die Kläranlage Leverkusen-Bürrig in den Rhein zu informieren.
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