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Willy-Hager-Preis verliehen

Gleich zwei Wissenschaftler wurden im Mai 2021 mit dem Willy-Hager-Preis ausgezeichnet: Dr.-Ing. David B. Miklos erhält den Preis 2019 für seine Untersuchungen, UV-basierte weitergehende Oxidationsverfahren zur Entfernung von organischen Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung einzusetzen. Er hat am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München, Prof. Dr.-Ing. Jörg Drewes, promoviert und arbeitet jetzt bei der Linde GmbH (Pullach). Dr. Benedikt Aumeier von der RWTH Aachen wird mit dem Willy-Hager-Preis 2020 ausgezeichnet. Damit würdigt die Willy-Hager-Stiftung sein neuartiges Konzept zur dezentralen Aufbereitung von Oberflächenwässern, das ohne Strom auskommt. Kommunale Abwässer enthalten eine Vielzahl organischer Spurenstoffe aus Haushaltschemikalien oder Arzneimitteln. Bisher werden sie meist mit Aktivkohle oder Ozon-Oxidation entfernt. Doch schon heute betreiben manche Kläranlagen eine UV-Desinfektion, um Badegewässerstandards einhalten zu können. Könnten diese Desinfektionsanlagen so umgerüstet werden, dass sie neben Krankheitserregern auch organische Spurenstoffe entfernen können? David Miklos hat das in seiner Dissertation untersucht. Er klärte dazu nicht nur die Reaktionsmechanismen auf, sondern entwickelte auch ein Modell zur Vorhersage der Wirkung unter realen Bedingungen. Damit legte er wichtige Grundlagen für das Verständnis und den praktischen Einsatz von Oxidationsverfahren für die Reinigung von Kommunalabwasser. Benedikt Aumeier widmete sich in seiner Dissertation der dezentralen Aufbereitung von Oberflächenwässern in Situationen, in denen möglicherweise nicht einmal Strom für Pumpen und Desinfektionssysteme vorhanden ist. Dafür verknüpft er eine Membranfiltration mit einem Adsorptionsprozess. Während die Filtration allein durch die Schwerkraft getrieben wird, kann für die Regeneration Wärme eingesetzt werden, die zum Beispiel durch Verbrennung erzeugt werden kann. So können im ersten Schritt Trübungen und biologische Stoffe, im zweiten zusätzlich gelöste organische Substanzen entfernt werden - zwei wichtige Teilprozesse für ein Gesamtkonzept zur Wasseraufbereitung. Der Willy-Hager-Preis wird im Namen und Auftrag der Willy-Hager-Stiftung von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. und der Wasserchemischen Gesellschaft, Fachgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) ausgeschrieben. Er geht an jüngere Wissenschaftler/-innen für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik der (industriellen) Wasser- oder Abwasseraufbereitung und ist mit 6000 Euro dotiert.

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20210601_001

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