Talsperre Malter: Weitere 21 Millionen Euro für besseren Hochwasserschutz
Die Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Malter (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) wird erweitert. Den offiziellen Baubeginn startete Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt am 12. August 2019. Eine wichtige Aufgabe der Talsperre Malter ist der Schutz der Ortslagen im Unterlauf vor Hochwasser. Insbesondere die Stadt Freital wird durch die Talsperre vor einem Hochwasser der Roten Weißeritz geschützt. Nach mehr als einem Jahrhundert im Dauerbetrieb und den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre müssen wesentliche Teile der Anlage saniert werden. Seit April 2016 wurden bereits 8,5 Millionen Euro in die Instandsetzung und Wiederherstellung der Hochwassersicherheit investiert. Mit der nun beginnenden Baumaßnahme soll mit zusätzlichen 21 Millionen Euro die Abflusskapazität der vorhandenen Hochwasserentlastungsanlage deutlich erhöht werden. So soll im Falle eines extremen Hochwassers verhindert werden, dass die Talsperre ungeregelt überläuft und beschädigt wird.
In den vergangenen drei Jahren wurden die Mauerkrone saniert und ein neuer Abflusspegel gebaut. Mit der bereits abgeschlossenen Vergrößerung der Betriebsauslässe kann die Talsperre nunmehr besser bewirtschaftet werden. So kann Wasser zur Brauchwasserverwendung oder zur Niedrigwasseraufhöhung schneller aus der Talsperre abgelassen werden. Bei der jetzt begonnenen größten Baumaßnahme an der Talsperre Malter, die Erhöhung der Abflussleistung der Hochwasserentlastungsanlage, wird die Ausleitung aus der Stauanlage, die Sammelrinne, im oberen Mauerbereich für abzuleitendes Hochwasser um 1,5 Meter vertieft. Anschließend wird eine zweite „Schussrinne” gebaut, in der das überschüssige Hochwasser von der Staumauer oben bis nach unten zum Talboden „schießt”. Über ein neues Verteilerbauwerk im oberen Bereich der Stauanlage teilen sich die Wassermassen in die beiden Schussrinnen auf. Die Energie des zu Tal schießenden Wassers wird schließlich in einem neuen Tosbecken abgebaut, bevor die Einleitung in das Fließgewässer erfolgt. Damit können statt bisher 156 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bei Extremhochwasser, wie im August 2002, künftig bis zu 475 Kubikmeter pro Sekunde aus der Talsperre abgeleitet werden, ohne dass diese beschädigt wird. Diese Baumaßnahme wird finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
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