Der Sommer 2017 war zwar warm, aber auch nass. Dies spiegelt sich besonders in den Talsperren des Ruhrverbandes wider. Entgegen der ansonsten jahreszeittypischen Entwicklung stiegen die Talsperrenfüllstände in den letzten Monaten an. Das ergab die Auswertung der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands für die meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August. Dabei begann der Juni zunächst so, wie das meteorologische Frühjahr geendet hatte: überdurchschnittlich warm und insgesamt zu trocken. An 22 Tagen musste zur Einhaltung der Mindestwasserführung an der Ruhrmündung Zuschusswasser aus den Talsperren abgegeben werden. Seit Einführung des Ruhrverbandsgesetzes im Jahr 1990 hatte es nur einmal zuvor in einem Juni an der Ruhrmündung eine höhere Anzahl zuschusspflichtiger Tage gegeben. Phasenweise gaben die Talsperren des Ruhrverbands in der zweiten Junihälfte rund das Zehnfache der Wassermenge, die ihnen im selben Zeitraum zufloss, an das Flusssystem ab. Ohne diese Unterstützung wäre die Ruhr bei Schwerte-Villigst ab dem 20. Juni streckenweise trockengefallen. Trotz dieses trockenen Auftakts verzeichnete der Sommer 2017 aber insgesamt 17 Prozent mehr Niederschlag als der Durchschnitt der vorangegangenen 90 Jahre, denn im Juli regnete es - besonders im letzten Monatsdrittel - häufig und viel. Damit war dieser Monat der erste seit dem Juni des Vorjahres, der einen deutlichen Niederschlagsüberschuss verzeichnete. Auch im August gab es kein länger anhaltendes trockenes Sommerwetter, sondern erneut mehr Niederschlag als im Mittel. Anders als um diese Jahreszeit üblich nahm der Füllstand der Ruhrverbandstalsperren daher ab dem letzten Julidrittel (71 Prozent) nicht weiter ab, sondern stieg im Gegenteil sogar an und lag am 31. August mit 78 Prozent um rund zwei Prozent über dem langjährigen Mittel.
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