2,6 Millionen Euro für Forschungsprojekt zur Wasserqualität von Stauseen
Ein einfaches Modell zu entwickeln, das die Wasserqualität von Stauseen vorausschauend über Jahre darstellt und das sich ohne hohen Aufwand weltweit anwenden lässt, ist Ziel des deutsch-brasilianischen Forschungsprojekts MuDak-WRM (Multidisziplinäre Datenakquisition als Schlüssel für ein global anwendbares Wasserressourcenmanagement). Zentraler Aspekt des nun gestarteten Forschungsvorhabens ist es, die Komplexität der zugrunde gelegten wissenschaftlichen Ansätze und benötigten Daten für das künftige Modell zu verringern. Projektleiter ist Dr. Stephan Fuchs, Leiter des Bereichs Siedlungswasserwirtschaft und Wassergütewirtschaft am Institut für Wasser und Gewässerentwicklung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
Exemplarisch werden im Zuge des Forschungsprojekts die Große Dhünntalsperre in Nordrhein-Westfalen und der Passauna-Stausee im brasilianischen Bundesstaat Paraná mit ihrem jeweiligen Einzugsgebiet untersucht. Der Vergleich der Ergebnisse soll gewährleisten, dass die gewonnenen Erkenntnisse auf weitere Stauseen übertragbar sind. Mit Drohnen fliegende Hyperspektral-Kameras zeichnen detaillierte Spektren des vom Gewässer zurückgestreuten Lichts auf und ergänzen so multispektrale Satellitenaufnahmen der europäischen Weltraumagentur ESA. Über ein Echtzeit-Datennetzwerk (Sensor Web) haben die Partner des Forschungsverbunds jederzeit Einblick in den Projektverlauf und können die erhobenen Messungen und Ergebnisse unmittelbar nutzen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das bis März 2020 laufende Vorhaben für drei Jahre mit 2,6 Millionen Euro als Teil der BMBF-Fördermaßnahme GROW - Globale Ressource Wasser - im Zuge des Rahmenprogramms FONA - Forschung für nachhaltige Entwicklung.
An dem Projekt beteiligt sind unter Federführung des KIT - das mit den beiden Bereichen Wasserwirtschaft und Kulturtechnik sowie Siedlungswasserwirtschaft und Wassergütewirtschaft und dem Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) eingebunden ist - auf deutscher Seite die Universität Koblenz-Landau und als Industrie- beziehungsweise öffentliche Partner der Wupperverband sowie die Unternehmen 52°North - Initiative for Geospatial Open Source Software GmbH, EFTAS Fernerkundungs-Technologietransfer GmbH, Hydron GmbH und Trios Mess- und Datentechnik GmbH. Auf brasilianischer Seite wird das Projektteam durch die Staatliche Universität von Paraná (UFPR) und die Universität Positivo sowie den Wasserversorger SANEPAR komplettiert. Assoziierte Partner in Brasilien sind das Instituto Paranaense de assistência técnica e extensão rural (Paranaensisches Institut für ländliche Entwicklung, EMATER) und das Instituto das Aguas do Paraná (Wasserinstitut des Bundesstaates Paraná).
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