Rheinland-Pfalz: 99,5 Prozent der Bürger im Land sind an kommunale Kläranlagen angeschlossen
„99,5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz sind über die Kanalisation an kommunale Kläranlagen angeschlossen”, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am 29. Juni 2017 anlässlich der Veröffentlichung des Lageberichts zum Stand der Abwasserbeseitigung im Land. Der kontinuierliche Ausbau der Kläranlagen habe zu diesem hohen Anschlussgrad geführt. Eine hohe Anschlussdichte trage zusammen mit einer hohen Reinigungsleistung maßgeblich zum Gewässerschutz bei. 70 Prozent der Fließgewässer erreichten jedoch noch nicht den von der EU vorgeschriebenen guten Zustand. Neben weiteren Optimierungsmaßnahmen im Abwasserbereich spiele die Aktion „Blau Plus” eine zentrale Rolle, um die Qualität von Fließgewässern stetig zu verbessern.
Im vergangenen Jahr haben die Kommunen in Rheinland-Pfalz rund 670 kommunale Abwasserbehandlungsanlagen mit einer Gesamtausbaukapazität für etwa 7,2 Millionen Einwohner betrieben. Die größten kommunalen Kläranlagen befinden sich in Mainz, Koblenz und Kaiserslautern. Seit 1985 hätten die Kommunen Investitionen von rund 8,6 Milliarden Euro in die kommunale Abwasserbeseitigung getätigt - alleine innerhalb der vergangenen zwei Jahre förderte das Land dies mit rund 98 Millionen Euro. Der Schwerpunkt beim Ausbau der Kläranlagen lag in den 1990er-Jahren noch in der Erstausstattung des ländlichen Raums und in der Nachrüstung der größeren Anlagen, um gezielt Nährstoffe, wie Stickstoff und Phosphor, zu beseitigen. Der Prozess zur Fertigstellung der Erstausstattung wurde 2016 abgeschlossen.
Künftig werde die Landesregierung im Abwasserbereich primär Maßnahmen zur Zielerreichung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, zur Klärschlammbehandlung, zur Förderung der Energieeffizienz sowie zur Eigenenergieerzeugung fördern. Das Land fördere etwa Energieanalysen oder konkrete Umstellungsmaßnahmen in Kläranlagen auf die Faulungstechnik zur Erzeugung von Biogas.
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