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Erster Deutscher Ingenieurbaupreis für Greifswalder Sperrwerk

Das Sturmflutsperrwerk der Hansestadt Greifswald bekommt den ersten Deutschen Ingenieurbaupreis. Dieser wird am 26. Oktober 2016 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin übergeben. Die Jury unter Vorsitz des Darmstädter Universitätsprofessors Carl-Alexander Graubner wählte das im Februar 2016 fertiggestellte Siegerprojekt aus 53 Einreichungen aus. Die Konzeptidee stammt von der Planungsgemeinschaft Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft mbH und Lahmeyer International. Bauherr ist das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg - Vorpommern. Die Juroren lobten die „gelungene Integration verschiedener Planungsbeteiligter” bei der Entwicklung einer „außergewöhnlich innovativen Lösung” zum Hochwasserschutz. Das Sperrwerk in Greifswald ist das umfangreichste und technisch anspruchsvollste Küstenschutzvorhaben das im Land Mecklenburg-Vorpommern bisher realisiert wurde. Etwa 12 000 Tonnen Beton und fast 4000 Tonnen Stahl wurden hier verbaut. Die extremen Sturmfluten von 1872, 1904 und 1913 mit Wasserständen bis zu ca. 2,7 m über Normalhöhennull (NHN) haben die Notwendigkeit von Schutzanlagen in Greifswald mehrfach deutlich gemacht. Auch haben nach der Wende landesweite Untersuchungen zum Sturmflutschadenpotenzial Greifswald als einen der besonders gefährdeten Küstenorte ausgewiesen. Im Fall einer extremen Sturmflut sind ca. 30 Prozent des Stadtgebiets überflutungsgefährdet. 1998 fiel die Entscheidung zum Bau eines Sturmflutschutzsystems mit Sperrwerk im Ryck. Ein besonderer Meilenstein im Bauablauf war der Einbau des mehr als 100 Tonnen schweren Drehsegmentverschlusses im Juli 2014. Das Sperrwerk hält Wasserständen von bis zu 3,1 m über NHN stand. Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde in diesem Jahr erstmals in gemeinsamer Trägerschaft durch das Bundesbauministerium und die Bundesingenieurkammer ausgelobt. Der Preis soll künftig im Zweijahresrhythmus verliehen werden.

Webcode

20161026_003

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