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Merkblatt DWA-M 910. Berücksichtigung der Bodenerosion durch Wasser bei der Maßnahmenplanung nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Zu den Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL 2000) gehören die Förderung einer nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen sowie der Schutz und die Verbesserung des Zustands aquatischer Ökosysteme und des Grundwassers. Wesentliche und verbindliche Umweltziele sind das Erreichen eines „guten Zustands“ für Oberflächengewässer bis zum Jahr 2015 sowie die Vermeidung einer Verschlechterung der Gewässerqualität. Mit Hilfe verbindlicher Kriterien wird die Gewässerqualität bewertet, sowohl im Hinblick auf den chemischen als auch auf den ökologischen Zustand der Gewässer. Die Einhaltung dieser Qualitätskriterien wird im Rahmen eines aufwendigen Gewässermonitorings überprüft. Eine der Ursachen für ein Nicht-Erreichen des guten Zustands in Oberflächengewässern ist der Eintrag von Bodenpartikeln sowie von Nähr- oder Schadstoffen durch Bodenerosion. Bodenerosion gefährdet die Gewässerqualität nicht flächendeckend. Wo sie aber auftritt, kann sie die chemische wie auch die ökologische Gewässerqualität beeinträchtigen. Allerdings ist es nicht immer leicht festzustellen, wo Bodenerosion als Ursache für einen schlechten Gewässerzustand von Bedeutung ist. Dies liegt u. a. daran, dass die Ergebnisse der beim Gewässermonitoring verwendeten Methoden und Messgrößen eine Belastung durch erosionsbedingte Stoffeinträge nicht ohne weiteres erkennen lassen. Einzelne Parameter – zum Beispiel hohe Phosphor- oder Pflanzenschutzmittelkonzentrationen, ein hohes Schwebstoffaufkommen oder erosionsrelevante Standorteigenschaften -, geben Hinweise, ob Bodenerosion als Belastungsursache in Frage kommt. Wurde Bodenerosion als Verursacher von Gewässerproblemen identifiziert, gelingt es oft dennoch nicht, wirksame und zugleich kosteneffiziente Minderungsmaßnahmen zu erkennen und in geeigneter Weise umzusetzen. Das nun vorliegende Merkblatt zeigt, wie im Rahmen der Bewirtschaftungs- und Maßnahmenplanung zur Umsetzung der EG-WRRL (2000) Gewässerabschnitte identifiziert werden können, in denen erosionsbedingte Boden- und Stoffeinträge ein Problem darstellen. Es gibt zudem Hilfestellungen, wie wirksame und kostengünstige Minderungsmaßnahmen abgeleitet und auf den Weg gebracht werden können. Das Merkblatt richtet sich in erster Linie an Institutionen und Personen, die an der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Oberflächengewässern durch diffuse Einträge beteiligt sind. Dies sind die für die Bewirtschaftungsplanung verantwortlichen Wasserbehörden und Maßnahmenträger, Unterhaltungspflichtige der Gewässer, Landwirtschaftsbehörden und -verbände sowie an der Planung beteiligte Ingenieurbüros.

Webcode

20121212_001

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