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Baden-Württemberg: Nitratgehalt im Grundwasser weiter gesunken

Die Nitratkonzentrationen im Grundwasser gehen in Baden-Württemberg weiter zurück. Gegenüber 1994 hat die mittlere Nitratkonzentration im Grundwasser um 19 Prozent abgenommen. Allerdings besteht weiter Handlungsbedarf. An jeder zehnten Messstelle wird der Schwellenwert der Grundwasserverordnung nach wie vor überschritten. Dies geht aus dem Mitte Oktober vom Land veröffentlichten Jahresbericht 2011 zur Grundwasserüberwachung hervor. Rund 4.000 Messstellen werden für den Bericht ausgewertet. Als erfreulich bezeichnete Landesumweltminister Franz Untersteller bei der Vorstellung des Berichts die Entwicklung bei den höher mit Nitrat belasteten Wasserschutzgebieten, den sogenannten Problem- und Sanierungsgebieten. Der Flächenanteil ging hier seit 2001 von 26,7 Prozent auf 21,4 Prozent zurück. Besonders groß seien die Erfolge dort, wo Sanierungspläne mit gebietsangepassten Maßnahmen, die über die geltenden Grundanforderungen der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung hinausgehen, umgesetzt worden seien, so Untersteller. An ausgewählten Indikatormessstellen – im Einflussbereich von Kanalisationen und Oberflächengewässern - untersucht Baden-Württemberg mittlerweile das Grundwasser auch auf Arzneimittel und Röntgenkontrastmittel. An zwölf von insgesamt 20 ausgewerteten Messstellen wurden bis zu fünf der insgesamt 25 untersuchten Substanzen gefunden. Am häufigsten und in den höchsten Konzentrationen gefunden wurde das Schmerzmittel Diclofenac sowie das Antiepileptikum Carbamazepin. Das verbrauchsstarke Schmerzmittel Ibuprofen spielt im Grundwasser aufgrund seiner guten Abbaubarkeit in den Kläranlagen hingegen keine Rolle im Grundwasser. Röntgentkontrastmittel findet man hingegen aufgrund der schlechten Abbaubarkeit teilweise in hohen Konzentrationen an den Indikatormessstellen. Grundsätzlich stellen die gefundenen Konzentrationen für den Menschen aber keine Gefahr da. Die humantherapeutische Dosis wird überall um den Faktor 1.000 bis eine Millionen unterschritten. Der vollständige Jahresbericht kann von der Homepage der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz kostenlos herunter geladen werden (www.lubw.de).

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20121015_001

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