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Emschergenossenschaft legt Abschlussbericht für Kooperationsprojekt PILLS vor

Krankenhäuser sind ein Hot Spot für Arzneimittelrückstände, der absolute Anteil von Pharmaka im Vergleich zum Konsum in den Haushalten ist mit rund 20 Prozent aber relativ gering. Allerdings werden einzelne Arzneimittel wie Röntgenkontrastmittel, spezielle Antibiotika, Zytostatika in Krankenhäusern in deutlich höheren Mengen angewendet als in Privathaushalten. Dies ermöglicht eine gezielte Entfernung großer Teile dieser Stoffe über dezentrale Krankenhauskläranlagen. Dabei ist eine weitergehende Abwasserbehandlung erforderlich, da die meisten Arzneimittelrückstände mit der biologischen Abwasserreinigung nicht aus dem Abwasser entfernt werden können. Mittels MBR plus Ozon, Aktivkohle, UV plus Ozonierung oder Umkehrosmose können hingegen zahlreiche Arzneimittelrückstände zu großen Teilen eliminiert werden. Eine MBR-Anlage alleine reicht hingegen nicht aus, hier wird bei der Hälfte der Arzneimittelrückstände lediglich eine Eliminationsrate von unter 50 Prozent erreicht. Mit Hilfe von Ozon, Aktivkohle oder Umkehrosmose können hingegen Eliminierungsraten von mehr als 80 Prozent erreicht werden. Anders die Situation bezüglich antibiotikaresistenter Integrons. Hier bewirkte der MBR bereits eine signifikante Reduktion. Zusätzliche weitergehende Behandlungsverfahren bewirken darüber hinaus aber keine signifikanten Reduktionen mehr. Diese Ergebnisse nennt die Emschergenossenschaft im aktuell veröffentlichten Abschlussbericht des Kooperationsprojektes PILLS (Pharmaceutical Input and Elimination from Local Sources), in dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus sechs EU-Staaten intensiv mit pharmazeutischen Rückständen in der aquatischen Umwelt beschäftigt haben.

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20120920_002

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