DWA/VKU-Themen T 6/2012.
Rückbau von deponierten Abfällen
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Rohstoffe in Deponien in vergleichbarer oder sogar höherer Konzentration vorkommen können als in natürlichen Lagerstätten. Dies führt zu der These, Deponien von heute sind die Bergwerke von morgen und die in ihnen abgelagerten Abfälle sollten abgebaut und als Sekundärrohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Neben der bisherigen Vorgehensweise, nämlich der Stilllegung von Deponien, rückt die Option eines Rückbaus immer stärker in den Fokus, auch wenn die Kosten in der Regel den Marktpreis der rückgebauten Rohstoffe heute noch deutlich übersteigen. Ein Deponierückbau kann trotzdem wirtschaftlich sein, da den Kosten für den Rückbau nicht nur die Erlöse aus rückgewonnenen Rohstoffen gegenüber stehen. Es ergeben sich auch umfangreiche Einsparungen bei den Nachsorgekosten. Bei üblichen Nachsorgezeiträumen von 30 bis 100 Jahren resultieren aus den Aufwendungen zum Beispiel für das Deponiemonitoring, die Sickerwasserreinigung oder ggf. erforderlichen zusätzlichen Maßnahmen zum Grundwasserschutz Einsparungen, die für die Wirtschaftlichkeit eines Rückbaus zurzeit noch bedeutender sind als das erschließbare Rohstoffpotenzial. Auch weitere Aspekte, wie eine höherwertige Folgenutzung freiwerdender Flächen, sind zu berücksichtigen. Insgesamt kann somit der Rückbau von Deponien im Vergleich zur Stilllegung bereits heute eine wirtschaftliche Option darstellen. Weltweit hat dies auch schon zu mehreren Deponierückbauvorhaben geführt.
Bundesweit sind zahlreiche Deponien außer Betrieb genommen worden, da seit dem 1. Juni 2005 in Deutschland nur noch vorbehandelte Abfälle auf Deponien abgelagert werden dürfen. Deren Betreiber stehen nun vor der Frage „Stilllegung oder Rückbau“. Insbesondere diesen Betreibern will der gemeinsam von DWA und VKU herausgegebene Themenband fundierte fachliche Hinweise zur Entscheidungsfindung anbieten. Darüber hinaus wendet sich der Band aber auch an Planer und Baufirmen, die mit der Projektierung oder Durchführung eines Deponierückbaus befasst sind sowie an die zuständigen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Neben den rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Deponierückbaus behandelt der Themenband die Planung, Durchführung, Aufbereitung, Lagerung, Verwertung und Entsorgung des ausgebauten Materials. Kosten- und Erlöspositionen, die sich auf die Wirtschaftlichkeit eines Deponierückbaus auswirken können, werden ebenso dargestellt wie Fallbeispiele aus Deutschland und dem internationalen Ausland.
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Anbieter: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)