Gletscherschwund und Schneeschmelze – Klimawandel ändert Abflussverhalten in der Schweiz
In der Schweiz wird der Klimawandel den Wasserhaushalt in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig beeinflussen. Besonders das Abschmelzen von Gletschern sowie das Ansteigen der Schneefallgrenze führen zu Veränderungen des Abflussverhaltens. Das Wasserdargebot verändert sich dabei, zumindest in den nächsten 20 Jahren, nur wenig. Ähnlich wie auch in Deutschland gehen die Wissenschaftler aber von einer jahreszeitlichen Verschiebung der Abflüsse – weniger Abflüsse im Sommer, verstärkte Abflüsse im Winter – aus. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „CCHydro – Klimaveränderung und Hydrologie in der Schweiz“, die das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) Mitte Juni vorgestellt hat. Großen Einfluss hat für die Schweiz naturgemäß das „Wasserschloss Alpen“. Die aktuellen Forschungen gehen davon aus, dass im Jahr 2100 lediglich noch 20 bis 30 Prozent des heutigen Volumens der Gletscher vorhanden sein werden. Das Volumen der Gletscherschmelze ist mit 1 Kubikkilometer allerdings relativ gering. Eine weitaus höhere Bedeutung hat mit 22 Kubikkilometern der Abfluss aus der Schneeschmelze, diese trägt rund 40 Prozent zum gesamten Wasserabfluss bei. Parallel zu den Temperaturen werden aber auch die Schneefallgrenzen steigen, Regionen bis über 3.500 m werden zukünftig im Sommer vermehrt schneefrei sein. Insgesamt erwarten die Forscher eine Abnahme der in der Schneedecke gebundenen Wasserreserven von rund 40 Prozent. Folge der Veränderungen ist eine jahreszeitliche Verschiebung der Abflüsse. Niedrigwasser werden länger und die Abflüsse nehmen in vielen Gebieten des Mittellandes im Sommer deutlich ab. Hierin sieht die Schweiz ein potenzielles Konfliktpotenzial zwischen den verschiedenen Nutzern. Detaillierte Informationen zu den wasserwirtschaftlichen Konsequenzen des Klimawandels in der Schweiz enthält der Synthesebericht zum Projekt CCHydro.
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