Der ehemalige Leiter des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft der TU Kaiserslautern, Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Jacobitz, vollendet am 17. Juni 2012 sein 85. Lebensjahr. Seine ehemaligen Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäten Darmstadt und Kaiserslautern sowie viele Fachkollegen und Freunde gratulieren hierzu ganz herzlich.
Karlheinz Jacobitz wurde am 17. Juni 1927 in Ziegenhals/Oberschlesien geboren. In Gleiwitz besuchte er das Realgymnasium und wurde „in den letzten Kriegstagen“ noch zum Wehrdienst einberufen. Das Kriegsende führte ihn nach Hessen, wo er 1946 das Abitur abschloss und an der TH Darmstadt das Studium des Bauingenieurwesens mit Vertiefung Straßen- und Stadtbauwesen aufnahm. Nach Abschluss des Studiums wurde er bei Prof. F. Reinhold wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Stadtbauwesen. Die vorgefundene Breite und Ganzheitlichkeit der Arbeiten, die den Städtebau und den gesamten städtischen Tiefbau umfassten, das Straßenwesen, die Verkehrsplanung, die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung, haben seinen weiteren beruflichen Werdegang entscheidend geprägt. 1965 promovierte er zum Dr.-Ing. mit dem Thema „Ableitung industrieller Abwässer in öffentlichen Entwässerungen und die gemeinsame Behandlung mit häuslichen Abwässern. 1972 wurde er zum Professor für Stadtbauwesen an der TH Darmstadt ernannt.
Im Jahr 1981 erfolgte die Berufung an die Universität Kaiserslautern, wo er als Leiter des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft wesentliche Aufbauarbeit in dem neu gegründeten Studiengang Bauingenieurwesen leistete. Ganz sicher war es auch die interdisziplinäre Ausrichtung des dortigen Fachbereiches Architektur, Raum- und Umweltplanung und Bauingenieurwesen, die ihn an dieser neuen, aber auch beschwerlichen Arbeit besonders reizte. Karlheinz Jacobitz initiierte eine Reihe neuer Forschungsarbeiten, die seine interdisziplinäre Ausrichtung und sein fachübergreifendes Denken widerspiegeln. Seine Veröffentlichungen behandeln die klassischen Aufgabengebiete der Wasserversorgung, Abwasserableitung, Abwasserreinigung und Abfallwirtschaft ebenso wie Themen der Regionalplanung, des Städtebaus sowie integraler Betrachtungen der Umweltplanung. Unter anderem war er jahrelang Mitglied der Akademie für Raumforschung.
In der Lehre war es sein besonderes Anliegen, neben dem Fachwissen auch das Verständnis für angrenzende Fachdisziplinen und die Bezüge der Ingenieurarbeit zu ‘Raum und Gesellschaft‘ zu vermitteln. Seine Freude an der Lehre und im Umgang mit jungen Menschen hat ihn drei Jahre lang zum ersten „Rentner-Prof“ in Rheinland-Pfalz werden lassen. Mit seinem Engagement, seiner Begeisterungsfähigkeit und Aufgeschlossenheit ist er bei seinen ehemaligen Studierenden in Darmstadt und Kaiserslautern bis heute ein äußerst geschätzter „akademischer Lehrer“. Die hohe Wertschätzung und Anerkennung gilt auch dem Wissenschaftler, Kollegen und Freund; die Glückwünsche zum Geburtstag gelten ganz besonders seiner Vitalität und guten Gesundheit.
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