Korrespondenz Abwasser · Abfall 12|24 71. Jahrgang · Nr. 12 · Dezember 2024 · 10889 Richtige Branche? www.wasser-allesklar.de Quereinsteiger*innen sind herzlich willkommen © JuliaDorian / Adobe Stock Komm‘ in die Wasserwirtschaft DWA-Strategie- prozess 2024 Seite 940 EU-Kommunalabwasserrichtlinie Seite 942 Abwasser- druckleitungen: Rohrbrucherkennung Seite 951 Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen Seite 958 Prüfung von Dichtflächen Seite 966 Nachhaltigkeits- berichterstattung Seite 968 Hochwasser und Starkregen Seite 975 Foto: Abionik Foto: Feuerwehr Kaiserslautern
www.dwa.info/bf Finden Sie in unserem internationalen Firmenverzeichnis auf fast 400 Seiten neue Geschäftspartner, Hersteller, Dienstleister und Produkte aus über 1.000 Arbeitsbereichen der Wasser- und Abfallwirtschaft. Der Branchenführer erscheint jährlich im Dezember in Buchform und wird an alle DWA-Mitglieder, Funktions- sowie Entscheidungsträger oder Interessenten weltweit kostenlos versendet. Wasserwirtschaft. Abwasser. Abfall. Der aktuelle DWA-Branchenführer Wasserwirtschaft – Abwasser – Abfall Print und Online Ihr Weg zum Branchenführer Bestellen Sie die aktuelle Druck-Ausgabe kostenlos über branchenfuehrerdwa.de Besuchen Sie den Online-Branchenführer unter www.dwa.info/bf oder laden Sie sich hier die Ausgabe als PDF herunter. Als App für mobile Endgeräte finden Sie den Branchenführer unter DWA Persönlich erreichen Sie uns unter: 02242 872-304 oder simondwa.de Gerne beraten wir Sie auch persönlich zur Buchung Ihres eigenen, individuellen Eintrags oder zur Platzierung einer gestalteten Anzeige. Weitere Informationen zu Anzeigen und Eintragungen finden Sie unter: www.dwa.info/mediadaten Der Branchenführer 2025 erscheint am 02.12.2024
www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 Abwasser, Abfall Korrespondenz Organ der DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. und des Güteschutz Kanalbau Herausgeber und Verlag: GFA Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef Postfach 11 65, D-53758 Hennef Telefon +49 2242 872-333, Telefax +49 2242 872-151 Internet: www.gfa-news.de Redaktionsbeirat: 1. Prof. Dr. Uli Paetzel, DWA-Präsident 2. Dr.-Ing. Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung 3. Prof. Dr. Robert Jüpner, Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA 4. Dipl.-Ing. Rainer Könemann, DWA-HA „Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm“ 5. Rechtsanwalt Stefan Kopp-Assenmacher, DWA-HA „Recht“ 6. Dipl.-Ing. Christine Mesek, DWA-HA „Wirtschaft“ 7. Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, DWA-Vorstand 8. Dr.-Ing. habil. Uwe Müller, DWA-HA „Hydrologie und Wasserbewirtschaftung“ 9. Prof. Dr.-Ing. André Niemann, DWA-HA „Bildung und Internationale Zusammenarbeit“ 10. Dr.-Ing. Frank Obenaus, DWA-HA „Kommunale Abwasserbehandlung“ 11. Dr.-Ing. Klaus Hans Pecher, DWA-HA „Entwässerungssysteme“ 12. Dr. Andrea Poppe, DWA-HA „Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“ 13. Julia Schrade, M. Sc., Junge DWA 14. Rolf Usadel, GFA-Vorstand 15. Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht, DWA-HA „Wasserbau und Wasserkraft“ 16. Dr. Jörg Zausig, DWA-HA „Gewässer und Boden“ Redaktion: Dr. Frank Bringewski (ChR, v. i.S. d. P.), Tel. +49 2242 872-190, E-Mail: bringewski@dwa.de Dipl.-Volksw. Stefan Bröker, Tel. +49 2242 872-105, E-Mail: broeker@dwa.de Anzeigen: Monika Kramer, Tel. +49 2242 872-130, E-Mail: anzeigen@dwa.de Christian Lange, Tel. +49 2242 872-129, E-Mail: lange@dwa.de Sekretariat: Bianca Jakubowski Tel. +49 2242 872-138 E-Mail: jakubowski@dwa.de Erscheinungsweise: monatlich vierteljährliche Beilage KA Betriebs-Info Anzeigenpreise: Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 52 vom 01. Januar 2024 Satz: inpuncto:asmuth druck + medien gmbh, Bonn Druck, Bindung: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, Meckenheim Bezugspreis: Der Verkaufspreis ist durch den DWA-Mitgliedsbeitrag abgegolten. DWA-Mitglieder, die Mehrexemplare der KA erwerben möchten oder die sich für die Zeitschrift KW Korrespondenz Wasserwirtschaft als kostenlose Mitgliederzeitschrift entschieden haben, können die KA zusätzlich für 124,00 Euro zzgl. Versandkosten bestellen. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfah- ren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Von einzelnen Beiträgen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Vervielfältigungs- stücke für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt wer- den. Die Weitergabe von Vervielfältigungen, gleichgültig zu welchem Zweck sie hergestellt werden, ist eine Urheberrechtsverletzung. – Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung. Insbesondere unterliegen die Angaben in Industrie- und Produktberichten nicht der Verantwortung der Redaktion. Richtlinien zur Abfassung von Manuskripten können beim Redaktionssekretariat angefordert werden. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier mit Recyclingfasern. © GFA D-53773 Hennef ISSN 1866-0029 www.dwa.de DWA-Gebrauchtmarkt Verkauf, Ankauf, Miete, Leasing und Tausch von Wasser- und Abwassertechnik for SALE Der DWA-Gebrauchtmarkt ist eine branchenspezifische Plattform für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Gebrauchte, aber funktionsfähige Geräte müssen im Rahmen von Modernisierungen nicht entsorgt werden, sondern können einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung leisten. Auch gibt es zahlreiche Hersteller, die ihre Anlagen vermieten. Den DWA-Gebrauchtmarkt finden Sie online: www.dwa.info/Gebrauchtmarkt Ihre Ansprechpartnerin: Frau Monika Kramer Tel.: +49 2242 872-130 E-Mail: kramerdwa.de © Fotolia for SALE www.dwa.de Der DWA-Gebrauchtmarkt ist eine branchenspezifische Plattform für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Gebrauchte, aber funktionsfähige Geräte müssen im Rahmen von Modernisierungen nicht entsorgt werden, sondern können einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung leisten. Auch gibt es zahlreiche Hersteller, die ihre Anlagen vermieten. Den DWA-Gebrauchtmarkt finden Sie online: www.dwa.info/Gebrauchtmarkt Ihre Ansprechpartnerin: Frau Monika Kramer Tel.: +49 2242 872-130 E-Mail: kramerdwa.de DWA-Gebrauchtmarkt Verkauf, Ankauf, Miete, Leasing und Tausch von Wasser- und Abwassertechnik © ivke32, Pixabay www.dwa.de for SALE DWA-Gebrauchtmarkt Verkauf, Ankauf, Miete, Leasing und Tausch von Wasser- und Abwassertechnik Der DWA-Gebrauchtmarkt ist eine branchenspezifische Plattform für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Gebrauchte, aber funktionsfähige Geräte müssen im Rahmen von Modernisierungen nicht entsorgt werden, sondern können einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung leisten. Auch gibt es zahlreiche Hersteller, die ihre Anlagen vermieten. Den DWA-Gebrauchtmarkt finden Sie online: www.dwa.info/Gebrauchtmarkt Ihre Ansprechpartnerin: Frau Monika Kramer Tel.: +49 2242 872-130 E-Mail: kramerdwa.de © Fotolia www.dwa.de for SALE DWA-Gebrauchtmarkt Verkauf, Ankauf, Miete, Leasing und Tausch von Wasser- und Abwassertechnik Der DWA-Gebrauchtmarkt ist eine branchenspezifische Plattform für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Gebrauchte, aber funktionsfähige Geräte müssen im Rahmen von Modernisierungen nicht entsorgt werden, sondern können einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung leisten. Auch gibt es zahlreiche Hersteller, die ihre Anlagen vermieten. Den DWA-Gebrauchtmarkt finden Sie online: www.dwa.info/Gebrauchtmarkt Ihre Ansprechpartnerin: Frau Monika Kramer Tel.: +49 2242 872-130 E-Mail: kramerdwa.de © ivke32, Pixabay
928 a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA Seite 940 Ein Teil des bei der DWA laufenden Strategieprozesses ist die Betrachtung der Zukunft der Gremien- und Regelwerksarbeit. Die Entwicklung der Strategien für diesen Bereich fand im Zuge eines groß angelegten Workshops mit Ehren- und Hauptamtlichen und vorausgegangenen Dialoginterviews mit den Hauptausschussvorsitzenden sowie den DWA-Fachreferent*innen statt. Beiträge in KW Korrespondenz Wasserwirtschaft 12/2024 J. Drewenskus: Die große Lenne-Renaturierung in Hagen Renaturierung, Sekundäraue, hydromorphologische Maßnahmen, Vegetationsentwicklung, Uferlaufkäfer J. Eligehausen, L. Hasselsweiler, A. Hornbogen, R. Sahm, A. Schwarzer: Erfolgskontrolle der Renaturierung der oberen Diemel anhand von Hydromorphologie und Fischfauna – Teil 1: Projektvorstellung Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 „Nachhaltigkeitsberichtserstattung“: Der Weg zur rechtskonformen Nachhaltigkeitsberichterstattung – Sinnhafte Umsetzung Schritt für Schritt im Fokus behalten Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 „Vollzugsfragen des Wasserrechts“: Hochwasser, Starkregen und Flächenverfügbarkeit – Teil 1: Grundlagen Rubriken Spektrum ��������������������������������������������������������������������� 932 Güteschutz Kanalbau ���������������������������������������������������949 Personalien ������������������������������������������������������������������ 986 Industrie und Technik �������������������������������������������������988 12/2024 Inhalt Editorial 2024 – ein Jahr des Aufbruchs, der Begegnungen und des Optimismus . . . . . . ........ 931 Lisa Broß Berichte Betrachtung der Zukunft der Gremien- und Regelwerksarbeit im Strategieprozess der DWA . . . ..... 940 Lisa Broß, Rolf Usadel Neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie verabschiedet . . . . . . . . . . . . . . . . .................. 942 DWA-Mitgliederversammlung 2024 . . . . . . . . ......... 943 Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme 35. Lindauer Seminar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 Karsten Kerres (Aachen) Junge DWA Exkursion der Jungen DWA zur Mülheimer Brücke in Köln . . . . . . . . . . ........... 948 Alina Kosmützky Entwässerungssysteme Rohrbrucherkennung in Echtzeit . . . . . . . . . .......... 951 Thomas Kaufmann (Magdeburg) Kommunale Abwasserbehandlung Vergleich von Maßnahmen zur Abluftbehandlung auf Abwasseranlagen – Teil 1 Zweiter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-14.2 „Maßnahmen gegen Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen“ . . . . . . . . . . . . . .............. 958 Beide Verbandszeitschriften – KA und KW – auch online lesen: https://www.dwadirekt.de Oder auf mobilen Geräten in der App: https://apps.dwa.de Seite 942 Der Rat der Europäischen Union hat am 5. November 2024 endgültig grünes Licht für die überarbeitete EU-Kommunalabwasserrichtlinie gegeben. Die Novellierung weitet den Geltungsbereich der Richtlinie auf kleinere Ballungsräume aus, erfasst mehr Schadstoffe, einschließlich Mikroverunreinigungen, und trägt zur Energieeffizienz bei. Foto: Städtische Werke Magdeburg
929 www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 Seite 958 Die Merkblätter DWA-M 154-1 und -2 behandeln die viel- seitigen Aspekte der Geruchsentwicklung auf Abwasseranlagen und gehen auch auf Maßnahmen zur Behandlung von Geruchsproblemen durch Abwasserkonditionierung oder durch Abluftbehandlung ein. Als weitergehende Hilfestellung für den Anwender werden die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Technologien nun ergänzend in Form von mehreren Arbeitsberichten ausführlicher spezifiziert. In diesem Heft werden die Verfahren Biofilter, Aktivkohlefilter und chemische Wäscher beschrieben. Seite 968 Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Wasserwirtschaft – eine Chance oder nur Verpflichtung? Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, erstmalig im Jahr 2026 für das Berichtsjahr 2025 einen Nachhaltigkeitsbericht nach der EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) zu erstellen. Wie bereiten sich die Unternehmen darauf vor? Wie wird mit dieser umfassenden Aufgabe in der Praxis umgegangen? Die Ausführungen im neuen Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 bilden die Schnittmenge praktischer Erfahrungen der beteiligten Unternehmen der Arbeitsgruppe. Abwasser, Abfall Korrespondenz KA 1/2025 KA 2/2025 Anzeigenschluss: 27. November 2024 Erscheinungstermin: 6. Januar 2025 Anzeigenschluss: 9. Januar 2025 Erscheinungstermin: 31. Januar 2025 Abonnieren Sie den monatlichen Themenplan kostenlos auf www.dwa.info/ThemenKA Stellenmarkt ��������������������������������������������������������������� 990 Adressenbörse für die Abfallwirtschaft �������������������������994 Ingenieurbüros ������������������������������������������������������������� 994 Güteschutz Kanalbau – Gütezeicheninhaber �������������1002 Beilagenhinweis ������������������������������������������������������943 Industrieabwässer / anlagenbezogener Gewässerschutz Hinweise zur Anwendung der VDI-Richtlinie 6230 Blatt 1 „Messung der Flüssigkeitsdichtheit mit Luftprüfsystemen“ Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses IG-6 „Wassergefährdende Stoffe“ und seiner Arbeitsgruppen IG-6.2, IG-6.5, IG-6.6 und IG-6.7 . . .... 966 Wirtschaft Der Weg zur rechtskonformen Nachhaltigkeitsberichterstattung – Sinnhafte Umsetzung Schritt für Schritt im Fokus behalten Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 „Nachhaltigkeitsberichtserstattung“ . . . . . . . . ......... 968 Recht Hochwasser, Starkregen und Flächenverfügbarkeit Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 „Vollzugsfragen des Wasserrechts“ – Teil 1: Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . ................ 975 DWA 50 Jahre Mitglied . . . . . . . . . . . . . . . ................ 938 Fachgremien . . . . . . . . . . . . . . . . . .................. 982 Regelwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . ................... 983 Landesverbände . . . . . . . . . . . . . . . ................. 985 Junge DWA . . . . . . . . . . . . . . . . . .................. 986 Seite 951 Da Abwasserdruckleitungen beim An- und Abfahren von Pumpen großen Druckschwankungen mit hohen Druckspitzen und starken Unterdrücken standhalten müssen, ist eine Rohrbrucherkennung wichtig. Eine Rohrbrucherkennung auf der Basis stationärer Durchflussmessungen ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung von Druckleitungen. Sogar zeitvariable Leckagen (zum Beispiel Rissbildung) können in einer Datennachbearbeitung mittels Offsetanalyse entdeckt werden. Seite 975 Hochwasser und Starkregen haben Deutschland in den letzten Jahren immer wieder bewegt. Der nun vorliegende Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 fasst wesentliche Erkenntnisse zum notwendigen Schutz bei Hochwasser und Starkregen aus rechtlicher Sicht zusammen. Foto: IBAK Foto: Abionik Foto: Feuerwehr Kaiserslautern
© 201708985 - stock.adobe.com Gesellschaft zur Förderung der Abwassertechnik e. V. · Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef · Tel.: +49 2242 872-333 · info@gfa-news.de Wasserwirtschaft. Abwasser. Abfall. Servicegesellschaft für die DWA \ tagesaktuell \ Namen und News, Studien und Trends, Beschlüsse und Gesetze \ von Fachleuten für Fachleute \ aus der Redaktion KA/KW GFA-News.de Nachrichtenportal für Wasser, Wirtschaft und Umwelt Infos zu Onlinewerbung auf GFA-News.de unter +49 2242 872-130 | anzeigen@dwa.de | gfa-news.de/onlinewerbung
931 Editorial www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 2024 – ein Jahr des Aufbruchs, der Begegnungen und des Optimismus sonders Stadt- und Landschaftsplaner *innen, aber auch Architekt*innen und Sozialwissenschaftler*innen. Hierzu hat die DWA die Allianz für wasserbewusste Stadtentwicklung ins Leben gerufen, unter deren Dach sich bereits viele Akteure zusammengetan haben. Alle diese Maßnahmen, Anstrengungen und Veränderungen haben ein Ziel: Den Mitgliedern der DWA, der Wasserwirtschafts-Branche maximalen Nutzen in ihrem Alltag zu bieten, zum Schutz des Umweltkompartiments Wasser beizutragen, Fachleute zu vernetzen und Räume zur Vernetzung zu bieten. Ich danke allen, die treue Mitglieder der DWA sind und bleiben, die mit mir zusammen im ablaufenden Jahr für die Zukunft und Weiterentwicklung der Wasserwirtschaft gearbeitet haben, die mein erstes hauptamtliches Jahr in der DWA begleitet und zu dem gemacht haben, was es ist: Freude, sich für ein großes Ziel einzusetzen, mit einer Organisation wie der DWA, mit interessanten, engagierten Mitstreiter*innen. Ich wünsche frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr, mit viel Erfolg, persönlich Gesundheit und Freude und Optimismus in herausfordernden Zeiten. tung der Biologin Sabine Thaler und eben die verstärkte Kommunikation nach außen unter Leitung von Stefan Bröker. Eine andere Aufgabe, der sich die DWA schon länger widmet, die aber noch mehr Fahrt aufnehmen muss, ist die Digitalisierung. Digitalisierung der Geschäftsabläufe und ebenso des Services und der Angebote für die Mitglieder. Hier stellen sich Fragen wie „Wie kann die Erarbeitung des Regelwerks beschleunigt und vereinfacht werden?“, „Wie sieht die Fort- und Weiterbildung in der Zukunft aus? Welche Rolle spielen Online-Angebote?“, „Wie erreichen die Informationen der DWA schneller und einfacher ihre Zielgruppen?“ Strategische Fragen dieser Art werden seit Anfang des Jahres in einem breit angelegten Strategieprozess, der viele Akteur*innen einbezieht, angegangen. Hierüber wird laufend berichtet, so auch in dieser Ausgabe. Die nächste größere Aufgabe, die auf diesem Gebiet ansteht, ist die Umsetzung der in den bisherigen Beratungen gewonnenen Erkenntnisse und der Beschlüsse, die die Aufsichtsgremien der DWA gefasst haben. Neben dem Strategieprozess mangelt es auch nicht an fachlichen Themen für die DWA. Ein großer Punkt derzeit und für die nächsten Jahre ist die gerade, Anfang November, endgültig beschlossene neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Hierüber gab es in den Verbandszeitschriften KW und KA bereits ausführliche Beiträge von Juristen, aber damit ist das Thema lange nicht überall angekommen, geschweige denn, dass alle Fragen beantwortet sind. Die DWA wird daher, abgestimmt zwischen Bundesgeschäftsstelle und Landesverbänden, spezielle Veranstaltungen zu dieser Richtlinie anbieten. Erste Seminare hierzu haben bereits sehr erfolgreich stattgefunden. Ein weiteres originäres Thema für die DWA sind Wetterextreme und deren Konsequenzen für die Wasserwirtschaft. Und nicht nur für die Wasserwirtschaft, denn um Kommunen „klimafest“ zu machen, Städte wasserbewusst umzubauen, ist die Kooperation weiterer Kreise nötig – neben der Siedlungswasserwirtschaft beEin Jahr im Amt als Sprecherin der DWABundesgeschäftsführung, ein Jahr Strategieprozess und Neuausrichtung bei der DWA, ein Jahr Verstärkung des öffentlichen Auftretens der DWA mit vielen spannenden Terminen und Begegnungen – wie im Flug ist mein erstes Jahr als Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung verlaufen. Wer eine Aufgabe an der Spitze einer Organisation wie die DWA übernimmt, baut auf langjährige Tradition und die Leistung der Vorgänger und deren Mitarbeitenden und der ehrenamtlich lange Tätigen auf. So auch bei der DWA. Für Kontinuität in der Bundesgeschäftsführung und reibungslose betriebswirtschaftliche Abläufe sorgt Rolf Usadel als Kaufmännischer Bundesgeschäftsführer. Ein personeller Wechsel bedeutet aber immer auch Veränderung. In der Zeit von Johannes Lohaus als Bundesgeschäftsführer wurden, gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzenden des DWA-Hauptausschusses Recht, Andreas Schendel, und Otto Schaaf als Präsident, die Arbeit und die Präsenz unserer Vereinigung im politischen Raum wesentlich verstärkt. Nachdem sich in den letzten Jahren aber die Kommunikations- und Informationsmuster der jungen Generation, aus der sich künftig die Mitglieder rekrutieren werden, wandeln, gilt es, verstärkt neue Informationskanäle zu nutzen, Stichwort „Social Media“. Da die bestehenden Medien weiter existieren und viele Menschen erreichen, ist ein Engagement auf Social-Media-Plattformen eine zusätzliche, neue Aktivität, für die qualifiziertes Personal und organisatorische Rahmenbedingungen benötigt werden. Wir haben deshalb zum 1. November 2024 in der Bundesgeschäftsstelle die neue Stabsstelle „Kommunikation und Medien“ eingerichtet, die von Stefan Bröker geleitet wird, bislang bekannt als Mitglied der Redaktion der DWA-Verbandszeitschriften. Damit verfügt die DWA jetzt über drei Stabsstellen, in denen Querschnittsaufgaben gezielt wahrgenommen werden: „Politik“ unter Leitung des Juristen Christoph Leptien, „Forschung und Innovation“ unter LeiDr.-Ing. Lisa Broß Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung
932 Spektrum a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA ganisationen der Zivilgesellschaft. Von der Unterstützung im Rahmen des LIFEProgramms der EU profitieren auch 16 Projekte in Deutschland oder mit deutscher Beteiligung. Die Projekte gliedern sich auf in vier Teilprogramme: Natur und biologische Vielfalt; Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität; Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel; Energiewende. Liste der Projekte: https://ec.europa.eu/commission/ presscorner/detail/en/ qanda_24_5382#Germany A Mehr als 60 Prozent der europäischen Unternehmen haben in Klimaschutz und -anpassung investiert Einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) zufolge haben die Unternehmen in der Europäischen Union ihre Ambitionen in Bezug auf eine grüne und digitale Transformation gesteigert. Die neue Investitionsumfrage 2024 zeigt, dass 61 % der EU-Unternehmen in die Bekämpfung des Klimawandels investiert haben, verglichen mit 56 % im Jahr 2023 und 53 % im Jahr 2022. Mehr als ein Viertel der EU-Unternehmen – 27 % – sehen den Übergang zu einer Netto-NullWirtschaft in den nächsten fünf Jahren als Chance. Die Investitionsumfrage der EIB-Gruppe wird seit 2016 durchgeführt. https://www.eib.org/en/ publications/20240238-econ-eibis2024-eu A Leitfaden vorgelegt: Zukunftsweisende Konzepte für Klimaanpassung im Städtebau Das Modellvorhaben „Klimagerechter Städtebau“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr hat acht Gemeinden in Bayern bei der Erarbeitung von städtebaulichen Klimaanpassungskonzepten unterstützt. Erkenntnisse, Erfahrungen und Praxisbeispiele der Modellgemeinden wurden in einem digitalen Leitfaden zusammengefasst, der nun allen bayerischen Gemeinden zur Verfügung steht. Am Modellvorhaben haben sich Freising in Oberbayern, Landshut und Deggendorf in Niederbayern, Neumarkt in der Oberpfalz, Coburg in Oberfranken, Schwabach in Mittelfranken, Lohr am Main in Unterfranken und Memmingen in Schwaben beteiEIB unterstützt Fluthilfe in der EU Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert nach den jüngsten verheerenden Überschwemmungen Wiederaufbauprojekte in den betroffenen Regionen. Der EIB-Verwaltungsrat hat 10,3 Milliarden Euro für Projekte in den Bereichen Energie, Wasser, Bildung und Unternehmensinvestitionen genehmigt, darunter 4,1 Milliarden Euro für Energie und Wasser und 1,5 Milliarden Euro für Innovationen und Investitionen von Unternehmen. Ebenso wurde die Unterstützung von Sofortmaßnahmen nach den jüngsten Überschwemmungen beschlossen. Die EIB stellt in Absprache mit nationalen Behörden ein erstes Finanzierungspaket bereit und nutzt dafür 900 Millionen Euro aus bestehenden Initiativen. Ziel ist es, den Wiederaufbau kritischer Infrastruktur zu unterstützen. Das wird dringend nötige Resilienzmaßnahmen der regionalen Behörden und öffentlichen Einrichtungen in den betroffenen Regionen in Spanien beschleunigen. A Website zu kommunalem Krisenmanagement Die „Wissensplattform Kommunales Krisenmanagement“ bietet Hintergrundinformationen zu den Themenschwerpunkten Kommunales Krisenmanagement, Krisenkommunikation, Vulnerabilität in der Krise und Kommunale Resilienz. Die Plattform ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts PanReflex und wird kontinuierlich befüllt und gepflegt. https://www.panreflex.de A EU-LIFE-Programm: 380 Millionen Euro für Umwelt- und Klimaprojekte europaweit Die EU-Kommission hat im Rahmen des LIFE-Programms für Umwelt- und Klimapolitik mehr als 380 Millionen Euro für 133 neue Projekte in ganz Europa bereitgestellt. Der zugewiesene Betrag entspricht mehr als der Hälfte des Gesamtinvestitionsbedarfs in Höhe von 574 Millionen Euro für diese Projekte – der Rest stammt von nationalen, regionalen und lokalen Regierungen, öffentlich-privaten Partnerschaften, Unternehmen und OrHochwasser in Spanien: EU unterstützt bei der Koordinierung der Hilfe Nachdem Spanien im November nach den verheerenden Überschwemmungen das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert hat, haben Frankreich und Portugal sofort Maschinen und Fahrzeuge für die Abfallentsorgung bereitgestellt. Das EU-Koordinierungszentrum für die Notfallreaktion (ERCC) hat einen Verbindungsbeamten nach Spanien entsandt, um die Koordination vor Ort zu stärken. Außerdem unterstützt das ERCC Spanien seit dem 29. Oktober mit dem Copernicus Rapid Mapping Service und hat 31 Karten für die Abgrenzung von Überschwemmungen und die Bewertung von Schäden erstellt. Auch andere europäische Länder haben ihre Hilfe angeboten, und die EU-Kommission steht in ständigem Kontakt mit den spanischen Behörden, um die zusätzlich benötigte Hilfe weiterzuleiten. A EU-Kommission schlägt 112 Millionen Euro Fluthilfe für Bayern und Baden- Württemberg vor Mit insgesamt 116 Millionen Euro aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union (EUSF) will die EU-Kommission Deutschland und Italien helfen, die Folgen der schweren Überschwemmungen im Mai und Juni 2024 zu bewältigen. Deutschland soll mit 112,07 Millionen Euro unterstützt werden, um Schäden in Bayern und Baden-Württemberg zu beheben. 3,96 Millionen Euro soll Italien für Wiederaufbaumaßnahmen nach den Überschwemmungen in der Region Aostatal erhalten. Die EUSF-Hilfe deckt einen Teil der Kosten für Notfall- und Wiederaufbaumaßnahmen ab, einschließlich der Reparatur beschädigter Infrastrukturen und der Sicherung präventiver Infrastrukturen, des Schutzes des kulturellen Erbes sowie der Aufräumarbeiten. Die beiden Länder hatten Unterstützung aus dem Solidaritätsfonds beantragt. Sobald der Vorschlag der Kommission vom Parlament und vom Rat genehmigt ist, kann die Finanzhilfe in einer einzigen Tranche ausgezahlt werden. Not- und Wiederaufbaumaßnahmen können rückwirkend ab dem ersten Tag der Katastrophe finanziert werden. A
933 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 ken schlechterer Wassergüte gemindert werden oder die der Not- und Krisenvorsorge der öffentlichen Wasserversorgung dienen. Begünstigte sind Kommunen und öffentliche Wasserversorger. A Rheinland-Pfalz: „Zukunftsplan Wasser“ vorgestellt Die Umweltministerin von RheinlandPfalz, Katrin Eder, hat Ende Oktober den „Zukunftsplan Wasser“ vorgestellt. Im Beteiligungsverfahren wurden über 2500 Kommentare aus 61 Stellungnahmen, zahlreiche Fachgespräche mit Expertinnen und Experten sowie Diskussionen in Rahmen von Workshops und Arbeitssitzungen ausgewertet. Mit dem „Zukunftsplan Wasser“ werden unter anderem Managementstrategien für drohende Wasserknappheit, Maßnahmen für klimaresiliente Gewässer sowie der Schutz einer energieeffizient und leistungsfähig aufgestellten Wasserwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur verfolgt. Zum Erreichen der Ziele definiert der Plan zwölf Handlungsschwerpunkte. So sollen unter anderem der Wasserrückhalt in der Fläche gestärkt, Gewässer und Auen renaturiert werden sowie Wassernutzungen und Wasserverteilung nachhaltig gesteuert und bewirtschaftet werden. Aber auch das Bewusstsein für die Ressource Wasser soll größer sein. Dafür sind insgesamt 144 Maßnahmen den zwölf Handlungsschwerpunkten zugeordnet und ihre Wirkung auf die zentralen Ziele bewertet und schließlich priorisiert worden. Von den 144 Maßnahmen befinden sich bereits 81 in der Umsetzung beziehungsweise sind Daueraufgaben. 63 weitere Maßnahmen sind geplant, von denen 36 kurzfristig (bis 2027), 23 mittelfristig (zwischen 2027 und 2030) und vier langfristig (nach 2030) angegangen werden sollen. Der Zeithorizont des Zukunftsplans reicht dabei über die nächsten zehn Jahre hinaus. Ein Beispiel für eine konkrete Maßnahme, die zeitnah angegangen wird, ist die Bereitstellung eines digitalen Hochwasser- und Starkregenrisikochecks. Eine weitere Maßnahme wird eine vom Land finanzierte Beratungsstelle Abwasser an der RPTU Kaiserslautern Landau sein, die ausgewählte Kommunen und deren Planer bei der Einrichtung von vierten Reinigungsstufen auf Kläranlagen ab Dezember 2024 unterstützt. Weitere beispielhafte Maßnahmen sind: die Ausstattung von Grundwassermessstelligt. Eine wichtige Erkenntnis im Modellvorhaben war, übergreifend über alle Teilnehmenden, dass Klimaanpassung nicht nur hohe Summen durch Vermeidung von Schadensereignissen spart, sondern den Charakter der Städte und Gemeinden bewahrt und die Lebensqualität in den Gemeinden sichert. www.klimagerechter-staedtebau.bayern.de A Neuer Notstromleitfaden für Unternehmen und Behörden vorgelegt Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat einen aktualisierten Notstromleitfaden veröffentlicht. Durch die erstmalige Zusammenarbeit mit der VDE-Normungsorganisation DKE konnten wertvolle Impulse aus verschiedenen Bereichen eingebracht werden. Ziel ist es, die Notstromversorgung durch neue Technologien von Brennstoffzelle über Batteriespeicher bis Inselnetz robuster und zuverlässiger zu gestalten. Der BBK-Leitfaden gibt Entscheidern in Unternehmen und Behörden konkrete Hilfestellungen, vor Ort über Elektroinstallationen eine Notstromversorgung aufrechtzuerhalten. Dafür ist zunächst abzuklären, wie viel stromabhängige Infrastruktur es gibt, welche Bereiche mit Dieselaggregat und Batteriespeichern zu versorgen sind und wo erneuerbare Energien die passende Lösung sind. Wichtig ist zudem festzulegen, wie der Betrieb in der Praxis genau funktioniert und wo für mindestens 72 Stunden Treibstoff gelagert werden kann. Warum nur regelmäßige Tests und Übungen mögliche Schwachstellen sichtbar machen, wird ebenfalls erläutert. Download des Leitfadens: www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20241023_004 A Bundeskabinett: KRITIS- Dachgesetz beschlossen Am 6. November 2024 hat die Bundesregierung den vom Bundesinnenministerium vorgelegten Entwurf für das KRITISDachgesetz [Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2022/2557 und zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen] beschlossen. Das KRITIS-Dachgesetz soll erstmals den physischen Schutz kritischer Infrastrukturen bundeseinheitlich und sektorenübergreifend regeln. Bisher gab es eine solche Bundesregelung nur für die IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen. Der Gesetzentwurf legt fest, welche Infrastruktur-Einrichtungen unentbehrlich dafür sind, die Versorgung der Bevölkerung zu sichern und die Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Für die Betreiber dieser Einrichtungen legt das Gesetz Mindestanforderungen fest. Dabei gilt der All-Gefahren-Ansatz: Jedes denkbare Risiko muss berücksichtigt werden, von Naturkatastrophen bis hin zu Sabotage, Terroranschlägen und menschlichem Versagen. Für Vorfälle besteht künftig eine Meldepflicht. Der Entwurf für das KRITIS-Dachgesetz legt erstmals einheitliche Regeln in elf Sektoren fest, darunter Energie, Wasser, Informationstechnik und Telekommunikation, Siedlungsabfallentsorgung und öffentliche Verwaltung. Welche Anlagen in Deutschland unter die Regelungen des Gesetzes fallen, bemisst sich nach quantitativen und qualitativen Kriterien. Wenn eine Einrichtung zum Beispiel essenziell für die Gesamtversorgung in Deutschland ist und mehr als 500 000 Personen versorgt, zählt sie zur kritischen Infrastruktur im Sinne des Gesetzentwurfs. Außerdem wird das Ausmaß der wechselseitigen Abhängigkeiten der kritischen Infrastrukturen untereinander berücksichtigt: So hängen vom Energiesektor auch alle anderen Sektoren ab. Genauso sind Wasser und Transportwege für die jeweils anderen Sektoren unverzichtbar. Download des Gesetzentwurfs: www.bmi.bund.de/KRITIS-DachG A Sachsen: Förderrichtlinie Siedlungswasserwirtschaft beschlossen Sachsens Kabinett hat Mitte Oktober die Erweiterungen der Förderrichtlinie Siedlungswasserwirtschaft des sächsischen Umweltministeriums beschlossen. Demnach kann der Freistaat künftig auch Investitionen unterstützen, mit denen regionale oder überregionale Verbundlösungen zwischen Versorgungssystemen errichtet oder ertüchtigt werden. Ebenfalls förderfähig ist künftig der Ausbau von Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung, soweit dieser aufgrund der Klimakrise sowie mit Blick auf Wassermenge und -güte erforderlich ist. Zudem sollen auch Maßnahmen gefördert werden können, mit denen in Einzugsgebieten Risi
934 Spektrum a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA und die Auswirkungen auf das Gewässer untersucht. Sowohl der Ausbau der weitergehenden Behandlungsstufen als auch das begleitende Forschungsprojekt werden vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 15 Millionen Euro gefördert. Der Ausbau der Kläranlage erfolgt in mehreren Bauphasen und wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Dabei finden die Arbeiten durchgängig während des laufenden Betriebs der Anlage statt, sodass die Abwasserreinigung ohne Unterbrechung gewährleistet bleibt. https://projekte.niersverband.de/ umbau-der-klaeranlage-nette A StEB Köln: Einweihung einer neuen Biogasaufbereitungsanlage Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) haben Ende Oktober die neue Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) auf dem Großklärwerk in Köln-Stammheim offiziell in Betrieb genommen. Dieser Schritt ist Teil des umfassenden nachhaltigen Energiekonzepts der StEB Köln, das die Erreichung der Klimaziele der Stadt Köln und eine klimaneutrale Energieversorgung zum Ziel hat. In der BGAA wird überschüssiges Klärgas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer Aufbereitungskapazität von bis zu 800 Nm³/h Klärgas und einer Leistung von 4,9 MW stellt die Anlage einen wichtigen Baustein in der Energieinfrastruktur der Stadt dar. Die BGAA wird voraussichtlich rund 20 GWh Biomethan pro Jahr erzeugen, was einer CO₂-Einsparung von rund 4100 Tonnen pro Jahr entspricht. Die StEB Köln haben durch die Zugabe von biogenen Abfällen in die Schlammbehandlung die Klärgasausbeute deutlich erhöht. Dieses zusätzliche Klärgas wird nicht nur in einem Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, sondern nun auch in der neuen Biogasaufbereitungsanlage verwertet. Das aufbereitete Biomethan kann dann an anderen Standorten der StEB Köln, wie zum Beispiel in weiteren Kläranlagen oder im Fuhrpark, zur Eigennutzung entnommen werden. A Dr.-Ing.: 125 Jahre Promotionsrecht Am 11. Oktober 1899 unterschrieb Kaiser Wilhelm II den Erlass, nach dem die len mit Datenfernübertragung zur Überwachung der Grundwassermenge; der Pakt „Resiliente Wasserversorgung“ sowie die Erarbeitung eines Wasserversorgungsplans Landwirtschaft. A Größter Retentionsbodenfilter Deutschlands an der Kläranlage Aachen-Soers in Betrieb genommen Der Wasserverband Eifel-Rur hat vor der Kläranlage Aachen-Soers einen Retentionsbodenfilter errichtet. Dieser umfasst eine Fläche von 15000 Quadratmetern Filterfläche und hat ein Füllvolumen von 37 000 Kubikmetern. Er ist damit der größte Bodenfilter seiner Art in Deutschland, so der Wasserverband. Durch den Retentionsbodenfilter wird die benachbarte Wurm deutlich entlastet. Abwasser aus dem benachbarten Regenüberlaufbecken wird weitergehend gereinigt, die Anzahl der Abschläge in die Wurm wird drastisch verringert, ebenso erfolgen die Abschläge gedrosselt, sodass die schwallartige Belastung des Flusses entfällt. Dieser Bodenfilter wurde am 30. Oktober 2024 in Betrieb genommen. A Europas größte Pflanzenkläranlage in Clausthal eröffnet Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat Anfang November 2024 auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ in ClausthalZellerfeld Europas größte Pflanzenkläranlage zur Reinigung von sprengstofftypischen Schadstoffen eröffnet. Die ehemalige Sprengstofffabrik in Clausthal-Zellerfeld bestand von 1935 bis 1944 und war während der Zeit des Nationalsozialismus eine der fünf größten Sprengstoff- und Munitionswerke im Deutschen Reich. Das Werk diente hauptsächlich der Produktion von TNT, das vor Ort in Bomben, Minen und Granaten abgefüllt wurde. Ein großes Problem stellte während der Betriebsphase die Entsorgung der großen Mengen an kontaminierten Abwässern dar. Noch heute lagern Altablagerungen im ehemaligen Werksgelände. Die nun eingeweihte innovative Kläranlage basiert auf einem natürlichen Verfahren, bei dem Pflanzen, Boden und Mikroorganismen zusammenwirken, um das kontaminierte Wasser zu reinigen. Dazu wurden „Constructed Wetlands“ gebaut: eine Kombination aus Wasserflächen und Schilfbeeten, die sich in die natürliche Umgebung einfügen. Regenwasser und Schneeschmelze auf dem Gelände werden in Sickergruben gesammelt. Das gesammelte Abwasser wird dann in die „Constructed Wetlands“-Becken eingeleitet und hier durch die Pflanzen, den Boden und die sich ansiedelnden Mikroorganismen gereinigt. Bereits in den Jahren 2022/2023 wurde der erste Abschnitt der Pflanzenkläranlage in Betrieb genommen. Mit der nun vollendeten zweiten Anlage wird sichergestellt, dass die belasteten Sickerwässer der Altlast „Werk Tanne“ vor dem Eintritt in die Pfauenteiche (Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft, die seit 2010 Teil des UNESCO-Welterbes im Harz ist) umfassend gereinigt werden. Nach Eröffnung der zweiten Anlage folgt jetzt der einjährige Probebetrieb. A Entsorgungsverband Saar rüstet gezielt Kläranlagen mit Photovoltaik-Anlagen aus Bis Ende 2025 will der Entsorgungsverband Saar (EVS) Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 1,3 Megawatt auf seinen Kläranlagen realisiert haben. Potenziell geeignete Dachflächen wurden im Vorfeld in einem Kataster systematisch erfasst und bewertet. Bereits seit 2011 rüstet der EVS Kläranlagen mit Photovoltaik-Anlagen aus. Weitere Potenziale wie zum Beispiel Freiflächen-PV oder vertikale PV-Anlagen, die eine Mehrfachnutzung der Fläche ermöglichen, werden parallel ebenfalls geprüft. A Niersverband: Baustart für die vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Nette Die Kläranlage Nette des Niersverbands (Nordrhein-Westfalen) wird um eine vierte Reinigungsstufe erweitert. Den symbolischen Grundstein legten am 14. Oktober 2024 Landesumweltminister Oliver Krischer gemeinsam mit Repräsentanten von Verwaltung und Niersverband. Die angedachte Verfahrenskombination eines Membran- und Aktivkohlefilters wurde im Vorfeld über mehrere Jahre vom Verband in einer eigenen kleinen Versuchsanlage vor Ort in Nette getestet. Begleitend zum Ausbau wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass die Wirksamkeit der neuen Klärtechnik
935 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2024 (71) · Nr. 12 Technischen Hochschulen in Preußen die akademischen Grade „Dipl.-Ing.“ und „Dr.-Ing.“ verleihen konnten. Damit war der Grundstein für die Gleichstellung mit den traditionsreichen Universitäten gelegt. Wenige Tage später überreichte er den Erlass anlässlich der „HundertjahrFeierlichkeiten“ der TH Berlin, einer Vorgängereinrichtung der TU Berlin. Der gesellschaftliche Status des Ingenieurstands profitierte davon bereits im beginnenden Jahrhundert, aber erst über dessen Verlauf hinweg wurden die Technikwissenschaften zum festen Teil des universitären Wissenschaftskanons. https://www.tu.berlin/go271192 A Mall-Umweltpreis Wasser 2025 ausgeschrieben Die Roland Mall-Familienstiftung vergibt auch 2025 wieder ihren Umweltpreis Wasser für ideenreiche und innovative Abschlussarbeiten aus den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung und blaugrün-graue Infrastrukturen. Der ausgelobte Preis hat einen Gesamtumfang von maximal 30 000 Euro, die sich auf die Kategorien Bachelor-, Masterarbeiten und Dissertationen verteilen. Der Preis richtet sich an Studierende an Hochschulen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2025. www.mall-familienstiftung.de A Schleswig-Holstein: Kabinett verabschiedet Entwurf zu Änderungen des Landeswassergesetzes Das schleswig-holsteinische Kabinett hat den Entwurf der Novelle des Landeswassergesetzes (LWG) verabschiedet. Mit der Gesetzesnovelle reagiert die Landesregierung insbesondere auf die Zunahme von Extremwetterereignissen im Zuge der Klimakrise und nimmt notwendige gesetzliche Anpassungen nach der schweren Ostseesturmflut vor einem Jahr vor. Im novellierten LWG lassen sich die Ziele der Klimaanpassung im Wesentlichen auf zwei Säulen aufteilen: ● Regelungen im Bereich Küsten- und Hochwasserschutz ● Regelungen zur Klimaanpassung in der Wasserwirtschaft. Zum Thema „Klimaanpassung im Küsten- und Hochwasserschutz“ ist unter anderem Folgendes vorgesehen: Bauten des Küstenschutzes wie Deiche liegen künftig im überragenden öffentlichen Interesse (§ 63) und genießen somit einen entsprechenden Vorrang bei der Abwägung entgegenstehender Belange. Für andere Maßnahmen des Hochwasserschutzes wird das öffentliche Interesse des Hochwasserschutzes gesetzlich verankert. Das schließt vorsorgenden Hochwasserschutz mit ein, etwa die Anlage von Flussauen oder von benötigten Retentionsflächen. Damit zusammenhängend fordert § 57 die Kommunen und Wasser- und Bodenverbände auf, kommunale Hochwasserschutzkonzepte zu erstellen. In den Plan- und Genehmigungsverfahren von Hochwasserschutzanlagen können künftig Projektmanager eingesetzt werden (§ 84a). Die Erstellung von Starkregenkarten durch die Kommunen wird gesetzlich verankert, sodass Menschen in Schleswig-Holstein das Überschwemmungsrisiko für ihre Wohnungen und Häuser genau kennen und entsprechend Vorsorge treffen können (§ 77). Die Regelungen zur Klimaanpassung in der Wasserwirtschaft betreffen zum Beispiel den Wasserrückhalt in der Fläche als Element der Gewässerunterhaltung (§ 25). In neu bebauten Gebieten – zum Beispiel Wohn- oder Industriegebieten – soll Regenwasser nicht abgeleitet werden, sondern vorrangig versickern. Kommunen bekommen die Möglichkeit, Maßnahmen zur Starkregenvorsorge in die Abwassergebühren einfließen zu lassen. Das können zum Beispiel Kosten für eine Niederschlagswasserversickerung vor Ort sein, die Schaffung von Notwasserwegen oder Kosten für Retentionsflächen. Angesichts künftig zunehmender Dürren sieht § 41 vor, dass Gemeinden verpflichtet werden können, Konzepte zur Sicherstellung der künftigen Wasserversorgung aufzustellen. Ein dritter Bereich des Gesetzes betrifft Verfahrensvereinfachungen. Im Bereich der Abwasserbeseitigung beispielsweise erfolgen in § 45 Erleichterungen für die Gemeinden, die flexibler die Abwasserbeseitigung auf willige Private übertragen können. Nach über zehn Jahren soll im Landeswasserabgabengesetz ein Inflationsausgleich erfolgen. Insgesamt wird ein zusätzliches Abgabenaufkommen von rund sieben Millionen Euro pro Jahr erwartet. Der Gesetzentwurf wird nun, Stand Anfang November 2024, an den Landtag zur weiteren Befassung übersandt. Das Inkrafttreten wird zum Jahresbeginn 2025 angestrebt. A Trockenheit: Auftaktveranstaltung für deutsch-niederländisches Gemeinschaftsprojekt DIWA Die Zusammenarbeit beim Interreg-Projekt „DIWA – Trockenheitsstrategien in der Wasserwirtschaft“ ist grenzüberschreitend. Das wurde beim offiziellen Auftakt mit Unterzeichnung des Startdokuments auf dem historischen Landgut Singraven im niederländischen Denekamp deutlich, bei dem sich Partner aus Deutschland und den Niederlanden einfanden. DIWA steht für Drought Strategies in Water Management. Während der Projektlaufzeit von 2024 bis 2027 wollen die Partner Verfahren und Möglichkeiten ausloten, wie intensiven Trockenheitsphasen gemeinsam begegnet werden kann. Ein Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung der Koordinierung zwischen Behörden und Gebietsbewirtschaftern sowie der Wissensaustausch und das Erlernen von Best Practice-Beispielen über Landesgrenzen hinweg. Im Interreg-Projekt DIWA arbeiten neben dem Landkreis Emsland die folgenden neun Partner zusammen: Waterschap Vechtstromen (Leadpartner), Waterschap Rijn en IJssel, Provincie Gelderland, Universiteit Twente, Kreis Borken, Kreis Steinfurt, Landkreis Grafschaft Bentheim, Vechteverband und die EUREGIO. Die „Grenzüberschreitende Plattform für regionale Wasserwirtschaft“ (GPRW) ist der Initiator des DIWA-Projekts. Das Projekt verfügt über ein Budget von über 6,5 Millionen Euro. Es ist Teil des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland und wird von der Europäischen Union, dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und den Provinzen Gelderland und Overijssel finanziell unterstützt. www.gprw.eu/de https://gprw.eu/de/projekte-de/25-diwade A
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