Das geplante Pumpspeicherwerk im schleswig-holsteinischen Lägerdorf wird vorerst wohl nicht realisiert. Die Projektpartner Holcim und E.ON haben im Anschluss an eine Machbarkeitsstudie beschlossen, die Kooperation einvernehmlich zu beenden. Laut der Studie ist das rund 100 Millionen Euro teure Pumpspeicherwerk zwar technisch machbar. Die hohen Investitionskosten sowie eine geringe Wirtschaftlichkeit lassen eine Realisierung derzeit aber nicht zu. Angedacht war das Pumpspeicherkraftwerk am Standort Lägerdorf des Zementherstellers Holcim. Dort sollten zwei drei km voneinander entfernte Kreidegruben aufgrund des vorhandenen Gefälles von rund 80 m zu einem Pumpspeicherkraftwerk zusammengeschlossen werden. Mit insgesamt 17 Millionen Kubikmeter Wasservolumen sollte eine 70-Megawatt-Turbine angetrieben werden. Ursprünglich sollte dabei das Zurückpumpen des Wassers dabei mittels 20 eigener Windkraftanlagen sowie durch umliegende Windräder erfolgen. Bereits letzten Herbst lehnte das Land Schleswig-Holstein aber die Errichtung der Windräder ab. Jetzt scheiterte das Projekt zudem an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So beträgt der nutzbare Höhenunterschied laut Holcim je nach Füllstand des Beckens lediglich 34 bis 90 m. Dieser geringe Höhenunterschied würde aber eine aufwendige Maschinentechnik sowie einen großen Tunneldurchmesser erfordern. Dazu kommt ein Kostenrisiko aufgrund des Kreidebodens, für den keine Erfahrungswerte vorliegen. Dies führt laut der Studie zu spezifischen Kosten, die bis zu dreimal so hoch sind wie bei vergleichbaren Pumpspeicher-Projekten. Grundsätzlich stuft Holcim aber die räumliche Kombination von Windpark, Pumpspeicherwerk und industriellem Großabnehmer am Standort Lägerdorf weiterhin als sehr interessant ein. Gespräche über eine Fortsetzung des Projektes sollen daher mit anderen Interessenten geführt werden.
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